Dauerausstellung

Die Sammlungen

Gotische Plastiken, Anfang 16. Jh.
Gotische Plastiken, Anfang 16. Jh.

In den Depots des Kreismuseums Grimma werden derzeit ca. 27.000 Exponate verwaltet, welche in mehr als 100 Jahren intensiven Sammelns zusammengetragen wurden.
Die Bestände reichen von der Ur- und Frühgeschichte bis in die Neuzeit. Schwerpunkte der Sammlungen liegen bei der geschichtlichen Entwicklung der Stadt, den verschiedenen Handwerken, der Geschichte der Fürsten- und Landesschule St. Augustin sowie der Geschichte des 2. Husarenregiments Nr. 19 in Grimma …


Stadtentwicklung

Ratstruhe, 15. Jahrhundert

Grimma wird erstmalig in einer Urkunde erwähnt, welche am 26. April 1200 vom Markgrafen Dietrich ausgestellt wurde. Für die Stadtentstehung Grimmas gibt es zwei verschiedene Theorien vertreten durch die namhaften Wissenschaftler Prof. Georg Henning sowie Prof. Karlheinz Blaschke. Diese werden in der Ausstellung erläutert und zeigen dem Besucher, dass die frühstädtische Entwicklung Grimmas auch heute noch offene Fragen aufweist. Archäologische Ausgrabungen sind für die Beantwortung notwendig …


Wohnmilieu

Schwarze Küche
Schwarze Küche

Als 1985 in der Brückenstraße 13 die ehemalige Seilerei Thiergen abgerissen wurde, entdeckte man in der ersten Etage eine Bohlenstube sowie eine nur noch in Teilen erhaltene schwarze Küche. Die einzelnen Bohlen wurden fachgerecht ausgebaut, konserviert, gereinigt und in das rekonstruierte Fachwerkhaus im Museum wieder eingebaut. Das Fachwerkhaus selbst ist ein Implantat, welches der Geschichts- und Altertumsverein im Jahre 1904 in der ersten Etage des Museums errichtete. Es dokumentierte die bäuerliche Lebenswelt des 18./19. Jh. …


Druck- und Verlagswesen

Kniehebelpresse, 1842
Kniehebelpresse, 1842

Grimma ist seit dem 16. Jh. auch als Ort der Buchdruckerkunst bekannt. Aus dieser frühen Zeit besitzt das Museum eine Flugschrift Martin Luthers, auf der als Druckort die Stadt „Grym“ angegeben wird, wobei die Nennung der Werkstatt unterbleibt.
Ihre Blütezeit als Druck- und Verlagsort erlebte die Stadt durch den Verleger Georg Joachim Göschen, welcher sich im Jahre 1797 in Grimma am Markt eine Druckerwerkstatt einrichtete. In Göschens Verlag erschienen die Werke Klopstocks, Wielands, Ifflands, eine Neuausgabe Homers u.a. Göschen schuf durch die Gründung der Abendgesellschaft „Heiterkeit“ im Ratskeller einen kulturellen Treffpunkt …


Handwerk

Blick in die Ausstellung
Blick in die Ausstellung

Kaufleute und Handwerker siedelten sich im 12. und 13. Jh. in der Nähe der markgräflichen Burg in Grimma an. Geistliches Zentrum der Fernhändler war die Nikolaikirche – der hl. Nikolaus war Schutzpatron der Kaufleute. In unmittelbarer Nähe der Kirche errichteten sie ihre Häuser. Da die Stadtgemeinde im Mittelalter über keinerlei Landbesitz in der Flur verfügte und damit die Landwirtschaft als Erwerbsquelle nur eine sehr geringe Bedeutung besaß, bildete das Handwerk die wichtigste Grundlage der städtischen Wirtschaft …


Industrialisierung

Handschuhfabrik um 1902
Handschuhfabrik um 1902

In der 2. Hälfte des 19. Jh. brachte der Eisenbahnanschluss Leipzig–Grimma–Dresden einen Aufschwung der Industrialisierung mit sich. Die Bevölkerungszahl hatte sich in Grimma zwischen 1840 und 1890 fast verdoppelt. Zwischen der Altstadt und dem Bahnhof setzte eine rege Bautätigkeit ein. Es entstanden schöne Villen, das Postamt aber auch neue Fabrikgebäude wie das der Papierwarenfabrik, der Senf- und Essigfabrik oder das der Walther-Werke.
Flussabwärts entstanden in unmittelbarer Nähe des Unteren Bahnhofes die Handschuhfabrik Händel und nach 1900 die Spitzenfabrik …


Landesschule

Schüler beim Musizieren
Schüler beim Musizieren

Nach der Reformation und der damit einhergehenden Säkularisation der Klöster richtete Kurfürst Moritz von Sachsen 1550 in dem leer stehenden Gebäude der Augustiner eine Landesschule ein. Es war nach St. Afra in Meißen und Schulpforta bei Naumburg, welche seit 1543 bestanden, die dritte Neugründung durch diesen fortschrittlichen Landesherrn. Dabei handelte es sich um die ersten staatlichen Schulen mit humanistischen Bildungsansprüchen …